Uns trennen 150 Kilometer von Stockholm. Wir kommen schleppend voran. Der Wind wird einfach nicht weniger. Nach 30 Kilometern beschließen wir eine Rast in Nävekvarn zumachen. In dem Fischerdörfchen entdecken wir eine Brücke auf eine kleine Insel. Die ist wunderschön und einladend. Wir sind uns sehr schnell einig hier länger zu bleiben und machen es uns auf den Felsen gemütlich und nutzen die Zeit zum Entspannen, Lesen, Kochen und Texte schreiben. Wir bauen uns aus dem Moskitonetz ein schönes Nachtlager direkt am Meer. Durch die Nacht im Freien erleben wir das erste Mal, dass es nicht wirklich dunkel wird. Die bekannten weißen Nächte kündigen sich scheinbar schon in Schweden an. Aus unserer gemütlichen Nachtoase beobachten wir beeindruckt riesige Frachtschiffe, die die Meerenge passieren und schlummern beim Vogelgesang ein.
Mit neuer Energie und frischem Tatendrang starten wir in den Tag und entscheiden uns bei einer Tasse Kaffee, einen Zwischenstopp in Järna einzulegen, um ein Konzert von Fritz zu besuchen. Wir suchen uns die Adresse aus dem Internet raus und machen uns auf den Weg.
Am Abend kurz vor Järna wecken mehrere bunte Gebäude unsere Aufmerksamkeit. Bei näheren Betrachten stellt sich heraus, dass es das Kulturzentrum mit Theater, Hotel, ökologischem Gymnasium, eigener Eismanufaktur und Ökolandbau von Järna ist. Wir bauen unser Zelt auf einer Blumenwiese unter einem Apfelbaum auf und zaubern uns ein besonders Abendessen. Ein Hotelgast wird auf uns aufmerksam und bietet uns an, die Wasserflaschen aufzufüllen.
Am nächsten Morgen begrüßt uns mal wieder ein herrlicher Sonnenschein. Wir besorgen uns einen Kaffee vom Frühstücksbuffet des Hotels und decken auf der Terrasse den Tisch mit unseren mitgebrachten Köstlichkeiten. An diesem herrlichen Sonntagmorgen vergessen wir die Zeit und es wird doch ein wenig stressig. Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn düsen wir ab und haben einige Probleme die herausgesuchte Adresse zu finden. Nach einer Stunde intensiven Suchens kehren wir nochmal zum Ausgangspunkt zurück und finden durch Zufall den richtigen Ort, der sich in unmittelbarer Nähe vom Kulturzentrum von Järna befindet. Wir treffen Halgard und Fritz und die Wiedersehensfreude ist sehr groß. Wir sind eine Stunde zu spät, das Konzert ist leider schon vorbei, aber wir sind überglücklich dennoch in den Genuss der japanischen Musik zu kommen. Denn wir werden mit einem kleinen Privatkonzert erfreut. Anschließend sitzen wir noch gemeinsam im angrenzenden Garten und lassen das Erlebte Revue passieren. Am Nachmittag verabschieden wir uns und wissen daß sich unsere Wege vorerst nicht nochmal kreuzen werden. Halgard und Fritz fahren an Stockholm vorbei Richtung Lappland. Wir bekommen vor unserer Abfahrt noch einen geschnitzten Schutzengel mit ins Gepäck und dann trennen sich unsere Wege. Wir werden noch sehr lange von der Begegnung mit den Beiden zehren.















