Nach gut 300 km kommen wir in der Nähe von Ramkvilla, bei Heida und Dieter, an. Mit der Wegbeschreibung in der Tasche, haben wir die Abzweigung auf der Landstraße gefunden und den letzten steilen Anstieg gemeistert. Wir werden herzlich empfangen und die Wiedersehensfreude ist gross. Mit einem kühlen Bier werden die letzten Schweißtropfen der vorangegangen Strapazen getrocknet. Nach einem Rundgang über das Grundstück, werden wir mit einem leckeren Abendessen verwöhnt. Es gibt Fisch. Wie lange haben wir uns das schon vorgenommen. Herrlich. Wir lassen den Abend bei weiteren kühlen Getränken und schönen Gesprächen ausklingen.
Über das Angebot etwas länger bleiben zu dürfen, freuen wir uns sehr und nehmen dankend an. Wir genießen zwei Tage absolute Stille, umgeben von blühender Natur. Überall sind kleine Sitzgelegenheiten und Orte um sich zurück zu ziehen. Wir nutzen die Chance Erlebtes zu Papier zu bringen, einer kaputten Hose, mit Heida’s Hilfe, wieder ein frisches sommerliches Aussehen zu verpassen und für das bevorstehende Abendessen einzukaufen. Heute kochen wir mal, aber zum Glück ohne Kocher und Kochgeschirr.
Es gibt russischen Heringssalat, ein Heimspiel. Auch der HSV ist in Schweden allgegenwärtig. Und so drehen sich die Gespräche über Sieg und Niederlage, Familie, Freunde, Hamburg, Leipzig, so manche witzige Anekdote und Gott und die Welt. Wir haben das Gefühl die beiden schon ewig zu kennen und fühlen uns ein bisschen wie zu Hause.
Gestärkt und mit neuem Elan verlassen wir die beiden am nächsten Morgen Richtung Stockholm. Nach gut 20km treffen wir auf Alexander aus Prag. Erst ist mit seinem Rad auf dem Weg nach Malmö unterwegs. Wir unterhalten uns über dies und das und schnell stellt sich heraus, dass er seine Reise vor allem macht, um den Kopf frei zu bekommen. Zuviel Stress im Job, auch das Wort Burnout fällt. Sofort kommt uns ein perfekter Ort in den Sinn, nicht weit von unserem Treffpunkt entfernt. Aber ob Heida und Dieter schon wieder Ruhe- und Rastsuchende aufnehmen wollen? Bevor dieser Gedanke zu Ende gedacht ist, meint Alex er muss weiter. Wir wünschen einander gute Reise und fahren weiter nach Bullerbü und Lönneberga.




