Am frühen Abend passieren wir die Stadtgrenze von Schweden's Hauptstadt. Noch geschlagene zwei Stunden mühen wir uns bergauf-bergab, durch die Vororte von Stockholm, bis wir den Zeltplatz finden. Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben, nutzen wir die Gelegenheit mit dem vorhanden WiFi ein Hotelzimmer für den folgenden Tag zu buchen. Im Land des Knäckebrots, finden wir ein Zimmer im Wasa Hotel. Mit Sack und Pack stehen wir am nächsten Tag, pünktlich zur Mittagszeit, im Hausflur des Hotels. Der alte Fahrstuhl kann gerade so unser Gepäck aufnehmen und in Windeseile stehen wir im ersten Stock vor einer Wohnungstür. Die Rezeption und einige Zimmer befinden sich in einer ehemaligen Wohnung. Die restlichen Zimmer sind über alle Etagen des Wohnhauses verteilt. Alles wirkt wie aus dem vergangenen Jahrhundert. Unser Zimmer, im Biedermeierstil ist klein aber fein und mit Blick zur Hofseite.
Wir gönnen uns zwei Tage in Stockholm, lassen die Räder ruhen und erkunden zu Fuß so manch versteckte Ecke. Zum Mittag gibt es Pelmini in einem kleinen, süßen russischen Restaurant in der Altstadt. Bei herrlichem Wetter und einem kühlen Bier genießen wir die erste kulinarische Einstimmung auf Russland, bevor es weitergeht, durch die alten Gassen von “Gamla Stan” zum Stadthafen und entlang der Uferpromenade. Etliche Brücken und Kanäle durchziehen die Stadt. Bis zum späten Abend tauchen wir voll ein und genießen das Großstadtflair, sitzen in Kaffee’s, genießen das sommerliche Wetter und beobachten das bunte Treiben.
Der nächste Morgen beginnt mit einem köstlichen Frühstück im Flur unseres Hotels. Es kommen Erinnerungen an alte Zeiten auf, als noch fürstlich im Flur gespeist wurde.^^ Gegen Mittag checken wir aus und lassen bis zum frühen Abend unser Gepäck im Hotel. Wir haben für den Abend die Fähre nach Finnland gebucht und haben so noch einen ganzen Tag Zeit, ein paar Wege zu erledigen und einige der wunderschönen Parks aufzusuchen. Wir fahren seit langem mal wieder ohne Gepäck und die ersten Meter fühlen sich sehr wackelig an, doch mit dem Rad ist es auf jeden Fall komfortabler als zu Fuß. Und so streifen wir durch entlegene Ecken, die eher abseits der Touristenströme sind. Nach einigen Stunden stoßen wir in einer herrlichen grünen Oase auf eine piekfeine Festgesellschaft. Es dauert ein paar Minuten, bis auch uns klar wird, dass an diesem Ort ein Denkmal eingeweiht werden soll. Und siehe da von wem? Der Königsfamilie höchst persönlich. Wir sind ein Tag vor dem schwedischen Nationalfeiertag, den 6ten Juni und so wird gewiss noch schnell was gutes fürs Image getan.
Wir lassen uns treiben und verlieren wieder mal die Zeit aus den Augen. Die Fahrt zur Fähre, wird an diesem Abend erneut als Jagd gegen die Zeit ausgetragen. Doch am Ziel angekommen, zeigt sich mal wieder des Deutschen Pünktlichkeit. Die Fähre ist dabei gemütlich an zu legen und so stehen wir fein brav am Ende der Schlange. Nach gut 15 Minuten dürfen wir wieder mal an allen vorbei ziehen und betreten als Erste das Deck. Die nächsten vier Stunden werden wir durch ein Meer aus grünen, kleinen Inseln, den sogenannten - Schärengarten - den Sonnenuntergang genießen und Stockholm langsam den Rücken kehren. Am nächsten Morgen, pünktlich um sieben, werden wir in Suomi an Land gehen. Jetzt heißt es Beine hochlegen und einfach mal treiben lassen.
















