Der eigentliche Plan, UFA zu umfahren und nicht schon wieder in einer großen Stadt unterwegs zu sein, ist nicht ganz aufgegangen. Doch es sollte alles anders kommen als gedacht. Zur Mittagszeit erreiche ich UFA, die Hauptstadt Baschkortostan und bin sofort erfreut, dass die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt werden. Heißt, es wird erst wieder gegen neun dunkel.
Ich spiele mit dem Gedanken, von UFA nach Chelyabinsk, mich von einem LKW Fahrer mitnehmen zu lassen. Die M5 soll in diesem Abschnitt besonders stark befahren sein. Alle Versuche scheitern und so entschließe ich mich zum Bahnhof zu fahren.
Immer weiter wage ich mich ins Stadtzentrum vor, immer die Bahngleise im Blick. Nach und nach bildet sich eine Stadt heraus, die es lohnt besucht zu werden. Angetan von dem vielen Grün, den kleinen Hügeln, der Altstadt und der Sauberkeit, lege ich immer wieder Pausen ein, um alles auf mich wirken zu lassen. Bei der Gesamtlänge UFA`s von knapp 50 km, kann schon einige Zeit ins Land gehen. Hier ein Foto, dort ein Foto und der Bahnhof ist noch immer weit entfernt. Ich genieße das Flair der Stadt und lass mich treiben. Ein bunter Mix aus altem und neuen. Als Partnerstadt von Halle an der Saale gibt es einige Parallelen.
Heute ist Freitag und auf einer wunderschön angelegten Magistrale tummeln sich viele Menschen. Flanieren, essen Eis oder sitzen unterhaltend auf einer Bank. Am Ende steht ein großes Reiterdenkmal, welches mir schon von verschiedenen Punkten der Stadt aus, aufgefallen war. Ein letztes Bild und dann geht es weiter Richtung Bahnhof.
Nach vollendeten Dingen betrachte ich meine eingefangenen Bildmotive und sortiere das ein oder andere aus. Völlig vertieft werde ich von Lilia und Natalie angesprochen und mit Fragen durchlöchert. Nach einem kurzen Plausch werde ich nach meinen Plänen für den heutigen Tag gefragt. Ach zum Bahnhof, kein Problem, aber wir wär es, wir schauen erstmal die Stadt an und gehen eine Kleinigkeit essen. Klar warum nicht. Zu etwas vorgerückter Stunde kommen noch Eugen dazu und Eduard aus Heidelberg. Wir besuchen eine sehr interessantes Bierlokal, mit einer Auswahl, wie ich sie vorher noch nie gesehen habe. Der Abend wird lang und die Frage nach dem Bahnhof auf später verschoben. Für die nächsten zwei Nächte habe ich einen Schlafplatz. Morgen gehen wir ins Museum, kochen und erledigen ein paar Dinge.
Am letzten Tag, fasse ich den Plan mit dem Rad durch den Ural zu fahren und die M5 zum umgehen. Von UFA geht es nach Inzer, Belorezk, Magnitogorsk und dann durch Kasachstan nach Omsk. Guter Plan, doch am Morgen meiner Abreise habe ich heftige Magen-Darm-Probleme und bleibe noch einen weiteren Tag, um mich auszukurieren. Und so reift in mir der Gedanke doch mit dem Zug zu fahren, wenigstens bis Inzer. Wir kaufen ein Ticket. Und so erreiche ich, am späten Abend des dritten Tages, letztendlich doch noch den Bahnhof von UFA. Abfahrt sieben Uhr morgens. Ich verbringe die Nacht gleich in der Wartehalle, auf meiner Isomatte.










