Rauma ist die drittälteste Stadt von Finnland und lädt mit seiner historischen Altstadt zu einem längeren Stopp ein. Die alten verwinkelten Gassen, mit ihren mehr als 600 Holzhäusern, zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Zeit scheint still zu stehen und so setzen wir unsere Reise erst gegen späten Nachmittag weiter fort. Wir entschließen uns, auf dem Weg nach Pori, einen Abstecher nach Yyteri zu machen. Auf unserer Route nach Yyteri stehen wir auf einmal vor einer kleinen, schmalen Holzbrücke. Langsam schieben wir die Räder über die Brücke und blenden dabei die knirschenden Geräusche aus. Am Abend kommen wir am wohl idyllischsten Sandstrand der finnischen Westküste an.
Wir beschließen in Yyteri eine längere Pause auf einem Campingplatz einzulegen und nutzen die Zeit für einen Kettenwechsel, Chillen und Grillen. Es gibt endlich leckeren Lachs vom Rost. Am zweiten Abend lernen wir Markus aus Estland kennen. Er reist ebenfalls mit dem Rad und macht eine 100-Tage-Tour entlang der Ostsee über Estland, Russland und Co. So treffen wir uns am schönsten Strand Finnlands, tauschen uns aus und geben uns gegenseitig Tipps. Am nächsten Morgen hüpfen wir in die Sauna und machen uns aufgeladen auf den Weg nach Tampere.
Da unsere Karte vom Maßstab her einen sehr guten Überblick, aber auf der Fahrstrecke sich als sehr fahrunfreundlich erweist, müssen wir einen Zwischenstopp einlegen. Die Höhenprofil gleicht immer mehr einer endlosen Sinuskurve. Bergauf, bergab, unentwegt. Und so treffen wir nach ca. 80 km in dem kleinen und verschlafen Ort Lavia ein. Mehr geht heute einfach nicht mehr. Wir finden einen süßen Platz am Wasser unter Birken.
Der neue Morgen startet mit 10km in die falsche Richtung. Naja, wir nehmen es sportlich. Das Zwischenziel liegt in greifbarer Nähe, zumindest laut Karte. Kurz vor Tampere kreuzen wir die Bundesstraße auf dem Weg nach Nokia. Die weltweit bedeutendste und gleichnamige Handymarke der Neunziger, wurde hier, aus dem ehemaligen Holzstoffhersteller und späteren Mischkonzern, gegründet. Wir sind 20km vor Tampere und erreichen am frühen Abend die Stadt. Unsere Route führt uns direkt am Wasser, entlang an Gemeinschaftsgärten, durch das grüne Herz der Stadt. Unseren Schlafplatz für heute, finden wir unmittelbar am Wasser, mitten in einem Wohngebiet. Am nächsten Morgen werden wir von Franzeska mit frisch gekochten Espresso verwöhnt. Wir plaudern gemütlich und erfahren, dass die gebürtige Italienerin, Tampere zu ihrer Wahlheimat gemacht hat und dies der Lieblingsplatz von ihr und ihrem Hund ist, um gemütlich in den Tag zu starten. Zum Abschied gibt es noch ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg. Tampere begeistert uns mit vielen kleinen versteckten Läden und verwinkelten Ecken. Die Stadt wirkt aufgeschlossen, jung und modern. Bis zum Nachmittag schlendern wir noch durch das Zentrum und die Markthalle und genießen das schöne Wetter.
















