Gedser

Wir fahren übern See, übern See…

Mit einer kleinen Hast erreichen wir die Fähre nach Dänemark und dürfen sogar als Erste an Bord. Eine sehr entspannte, wohlige kurze Reise, wie im Liegestuhl. Nach knapp 2 Stunden setzen wir unsere Reifen auf dänischen Asphalt. „Gedser“, das Tor zu einer neuen Etappe.

Der erste Eindruck vom Fahrradfahrerland schlecht hin, bleibt bis zum Schluss unseres Aufenthaltes durchweg positiv. Kurz vor Væggerløse beenden wir für heute den Radfahrtag und suchen uns ein Quartier. Wir probieren einen so genannten „Naturcampingplatz“, so heißt es im Radreiseführer Berlin-Kopenhagen.

Eine schmale Straße, gesäumt von Feldern, führt uns gut 1km bis direkt zum Strand. Und dort wartet auf uns ein wunderschöner Platz. Es gibt eine Feuerstelle, sanitäre Einrichtungen und einen Holzbungalow, der zu einer Seite offen ist (Shelter). Wir werden auf unserer Reise durch Dänemark unser Zelt nicht einmal aufbauen müssen. Wir bleiben gleich mal zwei Tage. Zum Einen, weil dieser Flecken Erde einfach zum Erholen einlädt und zum Anderen sich Tatjana`s Sehnen immer noch nach Entspannung sehnen. Und weil Anne & Svend wunderbare Gastgeber sind. Sie haben ein Teil ihres Gartens für Wanderer und Radreisende hergegeben und kümmern sich fürsorglich um rastsuchende Ankömmlinge.

Am nächsten Morgen laden wir Svend auf einen frisch gebrühten Kaffee ein. Er erzählt uns von seiner Zeit als Dirigent bzw. Komponist und dass er durch seine Tätigkeit viel von der Welt gesehen hat, mitunter war er auch als dänischer Musikvertreter in Leipzig und schwuppdiwupp ist die Verbindung zu uns hergestellt. Der treue Begleiter von Svend ist bei dem Kaffeeklatsch natürlich mit dabei – die Zuckerschnute Plet (dän. Fleck) hat uns den Morgen mehr als versüßt. So darf er den ganzen Tag mit uns auf dem Shelterplatz chillen und als Leckerchen auch mal ein Leberwurstglas aussschlecken. Zum Abend hin drehen wir mit Plet noch eine Riesenrunde am Strand bevor es was Leckeres im Napf gibt. Am Strand finden wir zahlreiche abgetrennte Köpfe von Hornchechten, die von den Fischern in der Nacht, die nebenan ihre Räucherei betreiben, für die Garnelen ins Wasser geworfen wurden. Der Geruch vom geräucherten Fisch stieg uns bereits früh am morgen in die Nase und wie sehr haben wir uns gewünscht von den Fischern eingeladen zu werden, unser Warten war jedoch vergebens und so bleibt uns nichts anderes übrig als die Instant-Nudeltüte aufzureißen.

Überfahrt von Rostock nach Gedser
Shelterplatz Dänemark
Plet - Jack Russell Terrier Dänemark
Svend und Co
Shelter Gedser Dänemark